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Leitsatz "Reha statt Rente":
Die Rentenreform 1957 setzte auf umfassende Rehabilitation, um Arbeitsunfähigkeit zu vermeiden. In den Reha-Kliniken wurde seit den 50er Jahren autogenes Training eingesetzt.
Kurklinik Westfalenheim der Landesversicherungsanstalt Westfalen, Bad Ems.
Dokumentations- und Forschungsstelle der Sozialversicherungsträger
in Kooperation mit: Prof. Dr. Thomas Gerlinger, Fakultät für Gesundheitswissenschaft, Universität Bielefeld
BKK Landesverband NORDWEST
Termin: Montag, 22. Oktober 2012, 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr
Mit dem „Kompromiss von Lahnstein“ und dem daraus resultierenden Gesundheitsstrukturgesetz hielt 1992 der Wettbewerb Einzug in die gesetzliche Krankenversicherung. Wichtigste Ergebnisse dieses als „Jahrhundertreform“ apostrophierten Gesetzes waren die freie Kassenwahl auf Seiten der Versicherten, die Einführung des Risikostrukturausgleichs und der Einstieg in leistungsorientierte Vergütungssysteme für Ärzte und Krankenhäuser. All dies stellte die Weichen für die weitere Reformpolitik der vergangenen zwanzig Jahre.
Der Mythos von „Lahnstein“ ist auch in einem außergewöhnlichen Gestaltungswillen der Politik begründet. Der starke Einfluss gesundheitspolitischer Lobbyverbände wurde 1992 zurückgedrängt durch einen ordnungspolitischen Konsens der beiden Volksparteien. In den Verhandlungen unter Leitung von Horst Seehofer (CSU) und Rudolf Dreßler (SPD) wurde ein Reformpaket zwischen Regierung und Opposition, Bund und Ländern geschnürt und innerhalb weniger Monate in Kraft gesetzt.
Geprägt wurde damals die Formel vom „solidarischen Wettbewerb“, die von einer Balance ausging zwischen dem traditionellen Solidarprinzip der Gesetzlichen Krankenversicherung und neuen Strategien in Hinsicht auf verbesserte Wirtschaftlichkeit, Versorgungsqualität und -effizienz. Zwanzig Jahren später sind insgesamt zwanzig weitere Gesundheitsreformen zu verzeichnen. Die Frage, inwiefern 1992 tatsächlich Grundlagen für einen „solidarischen Wettbewerb“ gelegt wurden und welchen Weg die seitdem erlassenen Gesundheitsgesetze eingeschlagen haben, soll auf der Tagung aus der Perspektive von Experten und Zeitzeugen diskutiert werden.
Zielgruppen für die Veranstaltung sind die Selbstverwaltungen, Geschäftsführungen und fachlich zuständigen Mitarbeiter/innen der Krankenversicherungsträger sowie Interessierte aus Wissenschaft, Verwaltung und Politik.
10.00 Uhr
Begrüßung
Manfred Puppel
Vorstand des BKK Landesverbandes NORDWEST
10.20 Uhr
Wettbewerb als gesundheitspolitisches Steuerungsmodell
Prof. Dr. Dr. Thomas Gerlinger
10.40 Uhr
Von der Kostendämpfung zu Strukturreformen
- Der Weg zum Gesundheitsstrukturgesetz
Hartmut Reiners
11.00 Uhr
Diskussion der Beiträge
11.50 Uhr
Wettbewerb aus der Perspektive eines Krankenversicherungsträgers
Martin Litsch
12.10 Uhr
Die Entwicklung des Vertragswettbewerbs in der Gesetzlichen Krankenversicherung
Dr. Robert Paquet
12.30 Uhr
Diskussion der Beiträge
13.00 Uhr
Mittagspause
13.40 Uhr
Wettbewerb aus Sicht des Verbraucherschutzes
Christoph Kranich
14.00 Uhr
Gesundheitspolitik und wettbewerbliche Steuerung auf europäischer Ebene
Prof. Dr. Anja Hartmann
14.20 Uhr
Diskussion der Beiträge
14.50 Uhr
Podiumsdiskussion: Zwanzig Jahre Wettbewerb in der GKV
– Rückblick und Perspektiven aus der Sicht damaliger Akteure
Rudolf Dreßler
1980 bis 2000 MdB (SPD), 1982 Parl. Staatssekretär BMAS,
2000 bis 2005 Deutscher Botschafter in Israel
Franz Knieps
2003 bis 2009 Leiter der Abteilung gesetzliche Krankenversicherung, Pflegeversicherung im Bundesministerium für Gesundheit
K.-Dieter Voss
1996-2007 Vorstand des BKK Bundesverbandes, 2007-2010 Vorstand
des GKV-Spitzenverbandes
Dr. Manfred Zipperer
1996-1998 Leiter der Abteilung Gesundheitsversorgung, Krankenversicherung
Moderation
Dr. Marc von Miquel, Leiter der Dokumentations- und Forschungsstelle der Sozialversicherungsträger