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Leitsatz "Reha statt Rente":
Die Rentenreform 1957 setzte auf umfassende Rehabilitation, um Arbeitsunfähigkeit zu vermeiden. In den Reha-Kliniken wurde seit den 50er Jahren autogenes Training eingesetzt.
Kurklinik Westfalenheim der Landesversicherungsanstalt Westfalen, Bad Ems.
Geschichte der Behindertenpolitik und des Behindertenrechts seit den 1970er Jahren
Termin: 13./14. März 2017
Tagungsort: Katholische Akademie Schwerte, Bergerhofweg 24, 58239 Schwerte
Dokumentations- und Forschungsstelle der Sozialversicherungsträger
in Kooperation mit:
Um Anmeldung wird auf der Homepage der Katholischen Akademie Schwerte gebeten:
Tagungsinformation der Katholischen Akademie Schwerte
In der aktuellen zeithistorischen Diskussion gelten die 1970er Jahre als ein Jahrzehnt der Umbrüche, in dem Problemkonstellationen entstanden sind, die bis in die Gegenwart fortdauern. Diese grundlegende Beobachtung lässt sich gerade auch auf das Feld der Behindertenpolitik und des Behindertenrechts beziehen, das in den letzten 40 Jahren eine deutliche Entwicklungsdynamik aufwies, deren vorläufigen Abschluss gewissermaßen die Verabschiedung der UN-Behindertenrechtskonvention im Jahr 2006 bildete. Was auf den ersten Blick als lineare Entwicklung erscheint, die Menschen mit Behinderungen mehr gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht hat, war tatsächlich ein widersprüchlicher rechtspolitischer und gesellschaftlicher Prozess, der zwischen neuen Aufbrüchen, fortwirkenden Barrieren und Sicherungsverlusten changierte. Inzwischen liegen erste empirische Ergebnisse und theoretische Deutungsansätze zu diesem Forschungsfeld vor.
Vor diesem Hintergrund will die geplante Tagung den interdisziplinären Austausch zwischen juristischen und historischen Expertinnen und Experten über die jüngere Vergangenheit und Gegenwart der Behindertenpolitik und des Behindertenrechts vertiefen. Der Blick richtet sich dabei auf den Wandel von Rechtsnormen im nationalen, europäischen und internationalen Kontext, auf die Wechselwirkungen zwischen Recht und Institutionen sowie auf zentrale rechts- und gesellschaftspolitische Konstellationen und Konflikte. An die Sektionen schließt eine Podiumsdiskussion an, in der die Ergebnisse der Tagung bilanziert und auf aktuelle und künftige Problemstellungen der Behindertenpolitik bezogen werden.
Montag, 13. März 2017
12.30 Uhr
Ankunft und Mittagessen
13.30 Uhr
Begrüßung und Einführung
Dr. Markus Leniger, Katholische Akademie Schwerte
Dr. Marc von Miquel, sv:dok
13.45 - 15.30 Uhr
Sektion I: Rechtsnormen und Rechtordnungen
Zwischen unteilbaren Menschenrechten und gegliedertem Sozialsystem – Behindertenpolitik erster und zweiter Ordnung von 1990 bis 2016
Prof. Dr. Felix Welti, Universität Kassel
Geschichte, Normen und Implementierung der UN-Behindertenrechtskonvention
Prof. Dr. Theresia Degener, BODYS
Behindertenpolitik der Europäischen Union: Geschichte und aktueller Stand
Prof. Dr. Anne Waldschmidt, Universität Köln
15.30 - 16.00 Uhr
Kaffeepause
16.00 - 17.45 Uhr
Sektion II: Recht und institutioneller Wandel
Eingliederungshilfe und Sozialleistungsträger
Dr. Wilfried Rudloff, Akademie der Wissenschaften und Literatur Mainz
Behindertenrecht in der späten DDR und in der Umbruchszeit
Diana Ramm, Universität Kassel
Der Weg zum SGB IX: Rahmenbedingungen, Gesetzgebung und institutionelle Umsetzung
Dr. Marc von Miquel, sv:dok
18.00 - 19.30 Uhr
Abendessen
19.30 - 20.30 Uhr
Rückblick auf den Film "Der Pannwitzblick", 1991
Udo Sierck, Ev. Hochschule Darmstadt
Dienstag, 14. März 2017
9.00 - 10.00 Uhr Sektion III: Zur Geschichte und Gegenwart der Institution „Heim“
Heimwelten: Wandel und Kontinuität von den 1970er bis 1990er Jahren
Dr. Ulrike Winkler, Trier
Missbrauch behinderter Heimkinder - Diskurs und Entschädigung
Dr. Volker van der Locht, BODYS
10.00-10.20 Uhr
Kaffeepause
10.20 - 12.10 Uhr Sektion IV: Protest, Gestaltung, Gesellschaft
Nicht ohne uns über uns – Handlungsfelder und Konjunkturen der westdeutschen Behindertenbewegung
Jonas Fischer, Ruhr-Universität Bochum
Das internationale Jahr der behinderten Menschen (1981) in historischer Perspektive
Dr. Monika Baár, Universität Leiden
Behindertenselbsthilfe und Politik in den 1990er und 2000er Jahren
Hans-Günter Heiden, BODYS
12.30 - 13.00 Uhr
Mittagspause
13.00 - 14.30 Uhr
Podiums- und Publikumsdiskussion
Behindertenpolitik und -recht: Rückblick und Ausblick
Prof. Dr. Theresia Degener, BODYS
Prof. Dr. Felix Welti, Universität Kassel
Dr. Sigrid Arnade, Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland
Moderation: Dr. Marc von Miquel, sv:dok